Leider fehlen detaillierte Informationen über die Geschichte des Über- und Untertagebergbaues für den Bereich des Kirchberges in Schraplau.
Geschichte der Lost Place
Nach den allgemeinen regionalhistorischen Erkenntnissen zum Werksteinabbau und der begrenzten Aktenlage kann man davon ausgehen, dass die Werksteingewinnung mit dem Bau der ersten Gebäude und insbesondere der Burg und der Kirche beginnt. Diese übertägigen Gräbereien im Steinbruchbetrieb sind bis Anfang des 19. Jahrhunderts typisch. Mit der rasch einsetzenden Industrialisierung und einer generellen Bevölkerungszunahme entwickelte sich ein enormer Bedarf an Baumaterialien in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts. Diese Tendenz gipfelte in der 2. Hälfte des 19. Jahrhunderts und reichte bis nach den 1. Weltkrieg. Anhand von Akten ist am 11. März 1850 im Steinbruch „Hoffmann“ eine Kalkbrennerei belegt, deren Einstellung zwischen 1920 bis 1930 datiert wird.
Ein weiterer Steinbruchbesitzer „Prinz“, der den südöstlichen Teil des Talhanges abbaute und auch Grubenbaue anlegte, ist ebenfalls in der 2. Hälfte des 19. Jahrhunderts und im ersten Teil
des 20. Jahrhunderts tätig. Abbaugegenstand war der Bereich der Schaumkalkzonen mit den drei unterschiedlich mächtigen Schaumkalk-Horizonten. Der Schaumkalk selbst war für die
Kalkbrennerei qualitativ am besten geeignet. Jeder Steinbruchbetreiber hatte einen Brennofen, deren Mauerreste auch heute noch an den alten Steinbruchböschungen zu sehen sind. Im
Prinz’schen Steinbruch wurden zusätzlich in einem untertägig angelegten Brennofen Ziegel hergestellt.
Achtung: Es hat klare Verbotsschilder/Gefahrenschilder am Eingang. Wir waren nicht in der Anlage drin, die Steine an den decken sind recht locker sitzend.